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13.03.2019

Schwitzen statt Sitzen für Afrika

Realschule Plus Eich spendet 2.362 Euro an „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ / VG Eich stockt Summe auf 2.500 Euro auf

Einen Tag lang nicht zur Schule gehen und dabei auch noch Gutes für Gleichaltrige in Afrika tun. Das war für zahlreiche Schüler der Realschule Plus in Eich gar keine Frage und so nahmen sie im Juni 2018 am Aktionstag „Dein Tag für Afrika“ teil. An der bundesweiten Kampagne des gemeinnützigen Vereins „Aktion Tagwerk“ können sich Schüler jeden Alters und aller Schulformen beteiligen. Die Idee ist, dass die Teilnehmer an einem Tag im Schuljahr arbeiten, einen Spendenlauf veranstalten oder andere kreative Aktionen im Klassenverband planen. Ihren Lohn spenden die Jugendlichen dann für Bildungsprojekte in fünf afrikanischen Ländern.

Schulleiterin Anette Kercher unterstrich den gesellschaftspolitischen Aspekt der Kampagne „Ich halte es für äußerst wichtig, dass die Jugendlichen lernen abzugeben. Ich bin stolz, dass sich so viele Schüler bereit erklärt haben, arme Kinder in einem anderen Land zu unterstützen.“ Seit 17 Jahren ist die Realschule Plus Eich Partner des Vereins „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ und unterstützt ihre Partnerschule in Butezi. Die Schüler hatten sich während des Aktionstages in vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen ins Zeug gelegt. Die beiden Schülersprecher aus der 9. Klasse halfen zum Beispiel in Verwaltungen mit. Samuil Demirovski schrieb Einladungen und Informationen für die katholische Kirche in Osthofen. Noah Gümüs durfte beim Arbeitsamt mitarbeiten und dort seine Computerkenntnisse beweisen. Egal, ob Hausarbeit bei Oma, Tante, Mutter, Mithelfen im Kindergarten oder Aushilfe bei einer Metzgerei – alles ist recht. Im Vorfeld schloss jeder Schüler einen verbindlichen Vertrag mit seinem „Arbeitgeber“, in dem die Bezahlung geregelt wurde. Insgesamt kamen so stolze 2.362 Euro zusammen, die am Mittwoch an den Vereinsvorsitzenden Christoph Burkhard sowie die stellvertretende Vorsitzende Christine Müller und den Schatzmeister Stephan Römer übergeben werden konnten. „Mir hat es richtig Spaß gemacht, was für die Kinder in Afrika zu tun“, so der 16-jährige Noah Gümüs, der sich, wie die anderen Schülerinnen und Schüler auch, durch einen Film über die Schule in Butezi recht gut informiert und motiviert fühlte.

Verbandsbürgermeister Maximilian Abstein zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem freiwilligen Engagement der Schüler und bot an, beim nächsten Aktionstag interessierte Jugendliche auch in der Verbandsgemeindeverwaltung zu beschäftigen. Mit dabei hatte er einen weiteren Spendenscheck, um die Summe auf 2.500 Euro aufzustocken. „Das Geld soll zur Sanierung der Dachabdeckung, die nach 16 Jahre rostet, die äußeren Betonflächen und die Böden einiger Klassenzimmer verwendet werden“, erläuterte Christine Müller. „Bezahlbarer Strom für die Schule ist dann unsere nächste größere Aufgabe“.

Seit dem Genozid 1994, bei dem fast eine Million Ruander ermordet wurden, hat das Land zwar große Fortschritte gemacht, und rund 92 Prozent aller Kinder werden mittlerweile eingeschult, dennoch bleiben viele Probleme. Da setzt der Verein „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ an und konnte in den vergangenen  Jahren mittels gesammelter Spendengelder u.a. den Umbau der Primarschule von Butezi mitfinanzieren. Christoph Burkhard versicherte den Anwesenden abschließend, dass jeder Euro in ein konkretes Projekt in Ruanda fließe. „Spendenwillige können sicher sein, dass die Verteilung der Mittel nach deutschen Standards vor Ort überprüft wird“.