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23.06.2018

Gerhard-Kiefer-Platz eingeweiht

Drei Jahre nach seinem Tod trägt nun der Platz am Altrheinsee im Schatten der Nabu-Beobachtungshütte den Namen seines Initiators, des 2015 verstorbenen VG-Bürgermeisters Gerhard Kiefer. Viele Laudatoren erinnerten vergangenen Samstag an sein Wirken. Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Heike Reuper, sprach aus, was wohl viele seiner Wegbegleiter dachten: „Wir alle hätten ihm gewünscht, dass er gemeinsam mit seiner Frau den einen oder anderen Sonntagsspaziergang auf dem Pfad hätte unternehmen können. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen.“

Der AltrheinErlebnisPfad war Kiefer eine Herzensangelegenheit gewesen. Die Pläne zur Realisierung hatte er mit Idealismus und Engagement vorangetrieben. Doch die Fertigstellung und Eröffnung im April 2016 erlebte er nicht mehr.

„Hier, im Herzen des Natura 2000-Gebietes, erinnern wir jetzt an den Mann, der Investitionen in den Tourismus als aktive Wirtschaftsförderung ansah“, sagte sein Nachfolger im Amt, Bürgermeister Maximilian Abstein und betonte, Kiefers Verbundenheit mit diesem Landstrich und sein Weitblick hätten dazu geführt, dass die Verbandsgemeinde Eich sich ihres Alleinstellungsmerkmals in Rheinhessen erst jetzt langsam bewusst werde. Dies sei die einzigartige Wasserlandschaft und die ganz besonders schützenswerte Flora und Fauna mit vielfältigen Auenlandschaften am Rhein, Röhrichten und Wiesen. Mit seltenen Wasservögeln wie Zwergtaucher oder Flußregenpfeiffer. Mit etwas Glück bekäme man sogar die Knoblauchkröte oder Nutrias zu Gesicht. „Gerhard Kiefer hat mit der Gründung des Verkehrsvereins, in der Erstellung des Altrheinerlebnispfades im Naturschutzgebiet Eich-Gimbsheimer Altrhein und im Tourismuskonzept von 2015 Zeichen gesetzt“ sagte Abstein weiter und fügte hinzu, dass sich Kiefer stets habe sich bemüht habe, einen Ausgleich mit den Naturverbänden und den ansässigen Firmen und Landwirten zu finden.

Die Umsetzung und die „Verzahnung“ von Naturschutz, Vogelkundler, Erholung und Tourismus wurden mit dem AltrheinErlebnisPfad bewusst angestrebt und schon ganz gut umgesetzt fand Ortsbürgermeister Klaus Willius und erinnerte an den unermüdlichen Einsatz Kiefers, durch den der rund 6,1 Kilometer Erlebnispfad vom Eicher Feuerwehrhaus entlang des Altrheins über die ehemalige Bahntrasse entstehen konnte.

Landrat Ernst Walter Görisch, langjähriger Parteifreund und Kollege Kiefers, lobte dessen Kompetenz: „Aufgrund seiner Tätigkeit bei der Umweltbehörde des Kreises konnte er seinen fachlichen Hintergrund entsprechend einbringen. Und ohne die Leader-Förderung wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen“. Kiefer habe für viele Ideen gestanden, darunter die ausgebauten und beschilderten Radwege und den Aufbau einer touristischen Organisation.

„Dieses Gebiet ist ein Naturjuwel und sein Schutz kann nur gelingen, wenn man die Menschen mit einbezieht“, sagte die Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu), Cosima Lindemann. Deshalb sei es dem Nabu im Rahmen des Oberrheinprojektes ein Anliegen gewesen, an dieser Stelle eine Aussichtshütte bauen zu lassen, um den Menschen das Naturleben näher zu bringen.