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20.06.2018

Neues Wohnen - Selbstbestimmt älter werden

Zuhause Wohnen, selbstbestimmt leben und nicht alleine sein, das wünschen sich Menschen in der Verbandsgemeinde Eich. Dabei nimmt die Idee, das Wohnumfeld aktiv mitzugestalten und z.B. als Nachbarschaftsgemeinschaft zu kooperieren und zu organisieren, einen großen Stellenwert ein. Das war ein Ergebnis der zweiten Veranstaltung der Informations- und Gesprächsreihe „Gemeinsam wohnen – selbstbestimmt älter werden“, eine Initiative des Seniorenbeauftragten der VG Eich, Werner Krebs.

Als Referentin war wie beim ersten Male wieder Berit Herger von der Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz geladen, die die Beratungsschwerpunkte „Gemeinschaftliches Wohnen“ und „Generationen-Wohnen“ sowie andere Denkansätze vorstellte. Begleitet wurde sie diesmal von ihren Kolleginnen Astrid Grunewald-Feskorn und Petra Mahler, die besonders über das Thema „Wohn-Pflege-Gemeinschaften“ zu berichten wussten.

Für viele, die über ihre Wohnperspektive für das Alter nachdenken, ist schnell klar: bloß nicht ins Altersheim. Aber alleine zu wohnen ist auch keine wünschenswerte Alternative. Was für Möglichkeiten altersgerechten Wohnens gibt es? Als Verbandsgemeinde mit ländlichen Strukturen will die Veranstaltungsreihe dazu anregen, über eigene Zukunftsideen rechtzeitig nachzudenken und mutig und selbstbestimmt sein Altersdasein zu planen, auch wenn die Verbandsgemeinde Eich eine relativ junge Gemeinde ist. Von den 12.988 Einwohnern sind nur 18,4% über 65 Jahre alt. Dennoch: der Pflege – und Hilfebedarf steigt ab 65 Jahren deutlich, ab 80 Jahren dann sprunghaft an. Zwei Drittel der über 80-jährigen benötigen Unterstützung im Alltag und zusätzlich Leistungen der Pflegedienstleister. Diese Unterstützungsleistungen können je nach Art des Bedarfs nicht nur ehrenamtlich erbracht werden, wie von den sogenannten Kümmerer-Projekten „Die Wichtel in der VG Eich“ oder der Bürgerbus „Altrhein-Express“.

Weitere Lösungsansätze sind beispielsweise, so Herger, private oder kommunale Initiativen, Investoren und engagierte Einzelpersonen, um ein Wohnprojekt ins Leben zu rufen. Mietergemeinschaften und Bewohnergenossenschaften sowie Generationen-Wohnen und Wohn-Pflege-Gemeinschaften bieten vielfältige Chancen, gemeinsam mehr zu erreichen und bezahlbar sein Älter werden zu realisieren. Sie sind zudem ein positiver Gegenentwurf zu einem anonymen Nebeneinander oder einem Verloren sein in einem Heim. Um ihre Vorschläge zu verdeutlichen, stellte Herger einige „Leuchtturmprojekte“ vor. Das Dorfmitte-Projekt „Schwanenhof“ in Eichstätten (Baden-Württemberg) beispielsweise. Dort wurde im März 1998 die Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V. gegründet, die mit Hilfe von ehrenamtlichen Kräften aus dem Dorf hauswirtschaftliche und pflegerische Hilfen für Bewohner des Schwanenhofes und darüber hinaus im ganzen Dorf anbietet. Oder das Projekt „Leben und Arbeiten auf dem Gutshof Kaiserbacher Mühle“ in Klingenmünster. Es beschreitet seit 1998 neue Wege im Wohnungs- und Städtebau. Hier steht der Wunsch im Vordergrund, mit anderen Menschen (jung und alt) in einer lebendigen Nachbarschaft zu leben.

Hinweis:

Die 3. Informations- und Gesprächsreihe „Gemeinsam wohnen – selbstbestimmt älter werden“ ist für Anfang September gedacht. Ort und Zeit wird rechtzeitig im Nachrichtenblatt und auf der website der VG Eich www.vg-eich.de/senioren bekannt gegeben.

20.06.2018