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Mettenheim

Evangelische  Bartholomäuskirche

1709 wurde Mettenheim Residenz der Grafen von Wartenberg. Der heutige historische Ortskern mit den Fachwerkhäusern, der evangelischen Barockkirche, dem gräflichen Rentamt (Verwaltungsgebäude) und dem Herrengarten des ehemaligen Renaissanceschlosses geht auf die Baumaßnahmen (1726-1756) des Grafen Casimir Kolb zu Wartenberg zurück. Er unterstütze den Bau der Kirche mit Geld und Baumaterial. So spendete er neben 1.135 Gulden das Holz aus seinen Fischbacher Waldungen. Die Kanzel, den Grafentsuhl und die Gruft ließ er auf eigene Rechnung anfertigen.

Die Bartholomäuskirche wurde zwischen 1748-1756 von Maurermeister Blattner aus Osthofen erbaut. Sie ist ein Saalbau mit dreiseitigem Schluss. Das Hauptportal im Westen hat noch die originalen Türflügel. Hinter der reich gegliederten Giebelfront befindet sich ein starker Dachreiter mit Kuppel und Laterne.

Innen findet man eine bescheidene, aber feine Ausstattung der Erbauungszeit in ursprünglicher, 1968 etwas vergröbert erneuerten Farbfassung vor. An der Südseite befindet sich eine reiche Kanzel mit Pfarrstuhl.

An den drei übrigen Seiten ist eine durchlaufende Empore, die im Osten die Orgel der Gebrüder Stumm von 1762, im Westen den logenartigen Grafenstuhl trägt.

Die Schreiner- und Bildhauerarbeiten stammen von Johann Christoph Kaerl (oder Kierl?). Der Taufstein ist von 1755. Im Westteil der Kirche steht der Herrenstuhl der Grafen v. Leiningen. Unter der Kirche befindet sich die Wartenbergische Familiengruft.

Die Kirche ist trotz mehrfacher Baumaßnahmen in ihrer ursprünglichen baulichen Ausführung erhalten geblieben und auch bei renovierungen der letzten hundert Jahre nicht maßgeblich verändert worden.

Die Kirche kann samstags und sonntags in der Zeit von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden außer während den Gottesdiensten.

Quelle u.a.: Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.; Hegelstraße 59; 55099 Mainz

Die Grafengruft

Der Eingang zur Grafengruft der Grafen von Wartenberg unter der evangelischen Barockkirche in Mettenheim stürzte 1835 ein und konnte erst 2006 wieder zugänglich gemacht werden. Die Arbeiten wurden überwiegend ehrenamtlich bewältigt und das gesamte Projekt mit Spendengeldern finanziert.

Für die Gebeine der Grafenfamilie wurde ein Steinsarkophag angefertigt. Eine Inschrift auf dem Stein gibt Aufschluss über die beigesetzten Personen des Wartenberger Geschlechts.

Eine Öffnung im Sarkophagdeckel bietet einen Blick auf die Gebeine.

Führungen in der Kirche und Gruft werden auf Wunsch angeboten.

 

Kontakt
Hans-Jürgen Winter, Telefon: 06242 7374
E-Mail: winter-gh@t-online.de